Balagne wird die Region im Nord-Westen der Insel genannt. Es ist ein sehr fruchtbares Gebiet mit vielen Buchten und kleineren Städtchen. Verstreut in den Hügeln des Vorgebirges befinden sich einige kleine und noch sehr authentische, korsische Bergdörfer. Die Besonderheit dieser Orte der Balagne besteht darin, dass dort die alten Strukturen und Brauchtümer und auch die typisch korsische Lebensart mit deren Handwerk bis heute bewahrt wurden. Schilder („Strada di l’Artisgiani“) weisen auf diese teils versteckten Ateliers hin. Töpfereien, Patisserien (auch biscuiterie), Käsereien, Holzverarbeiter, Schmuckhersteller, Messermacher (coutellerie), Skulpteure und viele andere präsentieren ihre einzigartigen Kostbarkeiten in ihren kleinen Ateliers oder auf den hiesigen Märkten und sind in jedem Fall einen Besuch wert.
Neben Kultur überragt eine eindrucksvolle Bergwelt mit vielen Gipfeln über 2.000 Metern die Küstenregion. Viele abwechslungsreiche Wanderrouten mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad sind hier möglich.
Die Region Calvi wird auch als Einsteigerregion für Korsikaneulinge bezeichnet. Die meisten Direktflüge von Deutschland, Österreich und der Schweiz landen dort. Der „Aéroport Calvi-Sainte-Catherine“ liegt etwas außerhalb vom Hafenstädtchen. Zu einigen Unterkünften werden auch Flughafentransfers angeboten. Zudem sind Strand und Ort meist zu Fuß erreichbar- was ein großer Bonus und für Korsika doch recht selten ist.
10 Tipps für die Balagne – Lisa berichet:
Balagne Ost
Île Rousse
Auf korsisch: Isula Rossa oder Paoliville wurde nach den Granitfelsen der vorgelagerten Insel La Pietra benannt, die in der untergehenden Sonne rot leuchten und wurde im 18. Jhd. vom korsischen Freiheitskämpfer Pasquale Paoli gegründet.
Die kleine Hafenstadt ist im Sommer ein lebendiger Badeort mit einer guten Infrastruktur – an Restaurants, Straßencafés und Einkaufsmöglichkeiten mangelt es nicht.
Besonders reizvoll ist ein morgendlicher Besuch in der offenen Markthalle von Ile Rousse. Hier haben Sie die Möglichkeit jeden Morgen bis ca. 14 Uhr eine Vielzahl regionaler Produkte zu kaufen. Der von Platanen beschattete Paoli-Platz ist das Herz der Stadt und ein geselliger Treffpunkt für Jung und Alt. Am kleinen weißen Sandstrand mit dem türkisblauen Meer lässt es sich auch herrlich picknicken.
In Ile Rousse lege auch sehr viele Fähren (vorwiegend von Toulon oder Nizza) an.
Algajola
Der beschauliche kleine Ort befindet sich an der Spitze einer 1,5 km langen Sandbucht, die besonders bei Surfern beliebt ist. Die kleine Festung bewacht die idyllische Ruhe und die schmalen Gassen mit einigen kleinen Restaurants und Geschäften laden zum Flanieren ein.
Bergdörfer
Sant‘ Antonino
„Eines der schönsten Dörfer Frankreichs“ wird seinem Ruf auf jeden Fall gerecht. Von weitem erblickt man bereits das Dorf, auf einer Bergkuppe wie ein Adlerhorst erbaut. Wenn der charmante Ort nach einer kurvigen Fahrt dann erst erreicht ist, eröffnet sich ein wunderschöner Ausblick, der über die gesamte Balagne reicht bis hin zum Meer und den zahlreichen Buchten. Sant´Antonino selbst diente den Bewohnern in der Vergangenheit als Zufluchtsstätte vor plündernden Piraten. Das Dorf ist ein Labyrinth, ähnlich dem Aufbau eines Schneckenhauses, voll von verwinkelten, gebogenen Gassen und Torbogen. Hohe Granithäuser umschließen das Dorf und beschützen dessen Bewohner.
Pigna
Bei einem Halt in dem Balangedorf Pigna, fällt der Blick sofort auf die einheitlichen blauen Fensterläden, die das Dorf schmücken und einzigartig machen. Die schmalen Gassen, blühenden Plätze und der gepflasterte Boden lassen auf eine längst vergange Zeit schließen. Pigna ist bekannt für sein Kunsthandwerk und für sein Traditionsbewusstsein. Die Bewohner legen viel Wert auf den korsischen polyphonen Männergesang und haben diesem unter anderem das Festival „Festivoce“ gewidmet, welches jedes Jahr in der Hauptsaison über mehrere Wochen in diversen Veranstaltungsorten in den umliegenden Dörfern ausgetragen wird.
Aregno
Das Dorf Aregno ist vor allem bekannt für seine kleine pisanische Kirche „La Trinité“ aus dem 12. Jahrhundert, welche am oberen Ausgang des Dorfes zu finden ist. Auch hier genießt man einen herrlichen Ausblick auf das Meer. Geschichtlich betrachtet, wurden rund um Aregno römische Ausgrabungsstücke entdeckt und lassen auf erste Besiedlungen aus dieser Epoche schließen.
Auch in Bezug auf die Landwirtschaft und den Obstanbau war und ist Aregno ein hochgeschätzter Lieferant. Früchte aus der Balagne werden als Spezialität in ganz Frankreich angepriesen. Anfang August findet um den Marktplatz herum das Mandelfest statt, welches nicht nur Einheimische anzieht.
Zweifellos bietet die Balagne noch weitere zahlreiche interessante und sehenswerte Orte, um nur einige davon genannt zu haben. Filicetto, Speluncato oder Belgodère sind es ebenso wert, angeschaut zu werden. Ein Besuch in diesen Dörfern ähnelt einer Zeitreise, die viele Überraschungen bereithält – denn jedes noch so kleine Dörfchen hält bestimmt eine Überraschung bereit!
Balagne West
Calvi
Calvi ist eines der belebtesten Ferienzentren der Insel und die schönste der Zitadellenstädte. Die 5 km lange, sichelförmige Bucht erhält ihre Krönung durch die imposante Bergkulisse im Hintergrund. Die lebhaften Gassen der Altstadt und der Zitadelle sowie die von zahlreichen Cafés und Restaurants gesäumte Hafenpromenade laden zu einem genüsslichen Stadtbummel ein.
Hinter der kleinen Hafenstadt ragt der Capu di a Veta – auch Hausberg genannt – empor. Aber auch der Madonna della Serra und dem Leuchtturm auf der Halbinsel Revellata sollte man einen Besuch abstatten.
Galéria
Ca. 30 Kilometer südlich von Calvi entfernt liegt der kleine Fischerort Galéria. Ein ruhiges, vom Tourismus weitestgehend verschontes Fleckchen, das einen sehr guten Ruf für tolle Tauchspots genießt, in dem es aber auch einen schönen Sand- und Kiesstrand zum Relaxen gibt. Wer einen Bootsführerschein hat, kann sich im kleinen Hafen ein Segel- oder Motorboot ausleihen und das Naturparadies Scandola per Boot erkunden.